Freitag, 27. Mai 2011

Murcia

In Águilas konnten wir auf dem wunderschönen Plaza de España Siesta machen.



Am nächsten Tag haben wir uns dazu entschieden, über Lorca in Richtung Murcia zu fahren. Eigentlich wollten wir die vor knapp zwei Wochen von einem Beben getroffene Stadt umfahren, aber der Weg erschien uns um einiges leichter. In Lorca waren die Aufräum- und Aufbauarbeiten noch in vollem Gange.



Auf dem Weg nach Murcia führte uns unsere Reise durch kilometerlange Plantagen, welche uns fruchtige Pausen bescherten.

Nach 115 Kilometern sind wir spät abends in Murcia angekommen und mussten festellen, dass es keinerlei Campingplätze oder Jugendherbergen gab. Durch Zufall erfuhren wir von einer Demonstration auf dem Rathausplatz. Dort campierten vor allem junge Leute schon seit einigen Tagen, um gegen die jetzige spanische Politik und für mehr Demokratie zu demonstrieren. Angeblich wird in 600 Städten der Welt so protestiert.
Auf den ersten Blick wirkte alles recht unorganisert mit einem leichten Hippietouch. Doch die Proteste waren gut durchdacht: Essen für alle umsonst, eine Bühe mit Rednern, eine Information, einen Zeitplan für die verschiedenen Aktionen und sogar eine Spielecke für Kinder. Das ganze nennt sich "La Spanish Revolution".
Dieses provisorische Dorf war für eine Nacht eine geniale Lösung.





Momentan haben wir eine zweitägige Radpause, um uns die Stadt anzuschauen und wohnen dabei im geilsten WG-Hostel "casa verde". 

Andalucía

So, endlich ist es wieder soweit und wir haben Zeit gefunden, euch von unserer letzten Woche zu berichten.
Hier in Spanien ist es nämlich irre schwer ein Inernetcafe zu finden.

¡¡Aber erst einmal Danke für mehr als 700 Websiteaufrufe!!


Als wir Málaga verlassen haben fuhren wir erstmal Richtung Osten an der Küste entlang.
Da erwarteten uns mehr Berge als wir Anfangs angenommen hatten. Und die wesentlich steiler!
Dazu kam noch Regen und kühles Wetter, was im Nachhinein aber gar nicht so schlecht war, weil wir dadurch viele Kilometer gut machen konnten.
Pro Tag kamen so 70 bis 80 km zusammen.



Die meiste Zeit hielten wir uns auf viel befahrenen Küstenstrassen auf, die nur einen kleinen Seitenstreifen hatten. Es war auf jeden Fall eine gute Entscheidung einen Helm mitzunehmen.


Auf unserer Reise kamen wir an idyllischen Küsten, gigantischen Bergen und eintönigen Riesengewächshäusern vorbei.
Teilweise bestehen ganze Orte aus provisorisch gebauten Plastikgewächshäusern, damit IHR feinen Deutschen auch im tiefsten Winter eure Tomaten essen könnt. ;-)




-Östlich von Almerimar-
kam die göttliche Entscheidung durch einen Naturpark zu fahren.
Wir wussten an der Stelle noch nicht, dass die Spanier unter "Parque Natural" einfach nur einen Strand verstehen, der von einer halbwegs natürlichen Landschaft umgeben ist.

Erst Schotterpiste, dann Wühlsand, wo wir "kurz" durchschieben wollten und nach einigen hundert Metern ein gewaltiger Hinterhalt eines eingeborenen Mückenschwarms. Da blieb nur die Flucht ins naheliegende Meer.
Ein weiterer Versuch endete damit, dass wir circa 1 1/2 Stunden bei andalusischer Nachmittagssonne durch tiefen Sand am Strand schieben mussten, da wir von der einen Seite vom Meer eingeschlossen waren und von der anderen Seite unter der ständigen passiven Beobachtung der Mosquitos standen.
Im Endeffekt haben wir dabei mehr Blut gespendet als jemals beim Roten Kreuz. (PS: Spendet Blut, Leute!)




Cabo de Gata
Ein wunderschönes Gebiet mit nordafrikanischer Flora.
Dort erwartete uns die bislang härteste Steigung der Reise. Als Belohnung wurden wir aber mit einem grandiosen Ausblick entschädigt.




Am nächsten Tag haben wir uns den ersten radfreien Tag im gemütlichen Ort San José genehmigt.
Am achten Tag der Reise haben wir die Region Andalusien hinter uns gelassen.


Zum Schluss noch ein paar allgemeine Eindrücke von Andalusien:

- wesentlich bergiger und kahler als gedacht
- generelles Müllproblem
- schöne Gegenden werden schnell mit Beton zugebaut
- Flüsse führen im Mai kaum oder wenig Wasser, sodass Flussbetten alternativ als Strasse, Volleyballfeld oder kleine Waldbewuchs herhalten
- Plastikgewächshäuser nehmen enorme Ausmasse an

Aber:
Wir hatten eine wunderschöne Woche mit Panoramaausblicken, viel Sport und haben die Region hautnah erlebt. Viele Impressionen bleiben!